Alle Säugetiere – Menschen und Tiere – haben viele Gefühle, manche komplexer als andere. Aber wie sieht es mit unseren vierbeinigen Freunden aus? Haben Hunde auch Gefühle?
Ja, klar! Wenn wir die Gefühle unserer Hunde erkennen, können wir ihr Verhalten besser verstehen.
Welche Emotionen empfinden Hunde?
Die grundlegendsten Emotionen bei Hunden und anderen Säugetieren werden als primäre Emotionen oder emotionale Motivationssysteme bezeichnet. Diese folgen primitiven Gehirnschaltkreisen. Sie filtern äußere Reize, erstellen eine interne Darstellung einer Situation und lösen eine Verhaltensreaktion aus.
Das bedeutet: Unterschiedliche Emotionen können ähnliche Verhaltensweisen hervorrufen. Mit anderen Worten: Das Verhalten eines Hundes allein gibt nicht immer Aufschluss über seine Emotionen.
Wichtig ist, dass Emotionen bei Hunden nicht mit den „emotionalen Gefühlen“ von Menschen gleichzusetzen sind. Stattdessen konzentrieren wir uns auf instinktive neuronale Schaltkreise, die das Verhalten steuern.
Primäre Emotionen bei Hunden
Primäre Emotionen lassen sich in acht Systeme einteilen:
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Wunschsuchsystem
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Frustrationssystem
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Angst- und Unruhe-System
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Schmerzsystem
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Panik-Trauer-System
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Fürsorgesystem
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Lustsystem
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System für soziales Spiel
Wunschsuchsystem
Dieses System motiviert Hunde, ihre Umgebung zu erkunden. Es hilft ihnen, Ressourcen wie Nahrung, Wasser, Wärme und Gesellschaft zu finden.
Normales Verhalten:
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Jagen
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Individuelles Spiel
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Soziale Interaktion
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Erkundung der Umgebung
Verhaltensprobleme:
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Übertriebenes Streben nach Aufmerksamkeit
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Destruktives Spiel
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Exzessives Jagdverhalten
Frustrationssystem
Frustration entsteht, wenn die Freiheit eines Hundes eingeschränkt wird oder Erwartungen nicht erfüllt werden. Sie kann zu Aggressionen führen, wenn sich der Hund gefangen oder gereizt fühlt.
Beispiele:
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Ein Hund versucht, einen anderen Hund zu beißen, beißt aber versehentlich den Betreuer, der das Halsband hält
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Aggressives Verhalten, wenn ein anderes Tier das Revier betritt
Angst- und Unruhe-System
Dieses System hilft Hunden, mit Bedrohungen für Sicherheit oder Ressourcen umzugehen.
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Starke Reize → Flucht oder Vermeidung
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Schwache Reize → Erstarrung
Verhaltensprobleme: Phobien oder kombinierte Angst- und Frustrationsreaktionen.
Schmerzsystem
Reagiert auf Umweltreize, die Schaden verursachen könnten. Es schützt die körperliche Unversehrtheit.
Panik-Trauer-System
Dieses System schützt die Art.
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Welpen: Notrufe bei Trennung von der Mutter → Pflegeverhalten ausgelöst
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Erwachsene Hunde: ähnliche Reaktionen bei Trennung von Bezugspersonen
Fürsorgesystem
Stärkt die Bindung zu Nachkommen durch elterliches Verhalten. Aktiv vor der Geburt, bleibt aktiv, bis die Nachkommen unabhängig sind.
Normales Verhalten:
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Fürsorge für die Jungen
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Ausruhen oder Fellpflege mit anderen Hunden
Verhaltensprobleme: Scheinschwangerschaft, mütterliche Aggression, Ablehnung des Wurfs
Lustsystem
Steuert Fortpflanzungsverhalten, einschließlich Partneranziehung, Balz und Paarung.
Verhaltensprobleme: Aufreiten, Urinmarkieren, Flucht zur Partnersuche, übermäßige Lautäußerungen
System für soziales Spiel
Hilft Hunden, Fähigkeiten für das Gruppenleben zu entwickeln. Objektspiel wird durch das Wunschsuchsystem gesteuert.
Sekundäre Emotionen bei Hunden
Hunde können über primäre Emotionen hinaus komplexere sekundäre Emotionen erleben. Diese erfordern Selbstbewusstsein und soziale Interpretation.
Forschung zeigt, dass Hunde:
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Ihren eigenen Geruch und ihre Größe erkennen
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Verstehen, dass ihr Körper Gegenstände blockieren kann
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Eifersüchtiges Verhalten zeigen
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Empathie zeigen, indem sie auf Not anderer Hunde reagieren
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Ungleichheit bei Belohnungen erkennen
„Schuldgefühle“, die Hunden oft zugeschrieben werden, sind tatsächlich Stressreaktionen bei wütenden Betreuern.
Hunde sind fühlende Wesen, die Emotionen erleben. Das Verständnis dieser Emotionen hilft Betreuern, Trainern und Tierärzten, das Wohlergehen der Tiere zu sichern.
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